So liebe Leute!
Nicht nur auf der Abschiedsfete habt ihr uns gesagt, dass wir euch auf dem Laufenden halten sollen. Um unser Versprechen auch zu halten werden wir hier von Zeit zu Zeit ein paar Infos reinstellen, damit ihr auch wisst, was bei uns läuft. Das brisanteste und aufsehenerregendste Material wird dieser Blog sicherlich nie zu Gesicht bekommen; da müsst ihr uns schon fragen!

Viel Spaß beim Lesen und Bilder-stöbern. Freuen uns schon drauf euch wiederzusehen!

Sonntag, 30. Oktober 2011

Wutreden und Feierfotos. Die letzten Wochen.

Mein iPod ist kaputt. Mein verdammter iPod ist verdammt nochmal kaputt. Ich bin aufgebracht. Über dieses herzlose Verhalten eines Stück Techniks. Und das auch noch gerade jetzt. Nicht dass ein anderer Zeitpunkt besser wäre, aber jetzt ist Scheisse. Das Miststück geht einfach nicht wieder an. Ich hab es weder physisch noch psychisch misshandelt. Stirbt einfach so. Dreck.

Geteiltes Leid ist ja nunmal halbes Leid, daher gibt es nach längerer Zeit mal wieder einen Blogeintrag. Einmal in Rage geraten folgt im Laufe dessen auch noch die objektive Beschreibung der Arbeitsmoral einiger verehrter Gruppenmitglieder im Zuge einer Projektarbeit. In Internetdeutsch ausgedrückt: ein Rant. Zuvor jedoch ein Rechtfertigungsversuch der gähnenden Leere auf dieser Seite in den letzten Wochen und zum Ende dann auch nochmal tollere Erlebnisse und ein paar Fotos.

Also: Das mit dem Studieren ist hier insofern anders als aus der Heimat bekannt, da man bereits während(!) des Semesters mehrere Arbeiten abliefern muss die dann mal eben so 20, 30 oder auch 40% zählen. Also nichts mit ganz kurz einen Laborbericht vom vorherigen Semester umschreiben, sondern selber arbeiten. Dadurch ist dann natürlich die abschliessende Klausur nicht mehr ganz so stark gewichtet, was vielleicht auch toll ist. Mal schaun. Und eben jene Arbeiten haben sich in letzter Zeit angehäuft, weshalb weniger berichtenswertes erlebt wurde und die Zeit sowie Motivation fürs Bloggen sank. Ganz durch bin ich noch nicht, für die nächste Woche gilt es noch je einen Projekt- und Laborbericht anzufertigen und für einen unmfangreichen Test zu lernen, aber dann ist das Semester auch schon vorbei und es stehen nurnoch die Klausuren Mitte November an.

Und für einen dieser Projektberichte, über Nachhaltigkeit bei Bosch, durfte ich mich über eine, naja, weniger zufriedenstellende Arbeitsgruppe freuen. Das waren neben mir eine weitere Deutsche, über die ich mich absolut nicht beklagen kann, ein Herr aus Dubai, einer aus Pakistan und einer aus ... hab ich vergessen. Menschlich alle absolut in Ordnung, aber das Zusammenarbeiten ging halt gar nicht. Ich bin ja jetzt weniger als Arbeitstier noch als jemand der früh anfängt um früh fertig zu werden bekannt, aber irgendwie mache ich meinen Kram dann halt doch noch rechtzeitig und angemessen. Die drei anderen eher nicht. Und so kam es dass Katharina (die Deutsche) und ich jedes Treffen organisierten, Informationen besorgten und eigentlich grundsätzlich die Entscheidungen trafen. Von den anderen kam halt nichts, nicht dass wir sie nicht gefragt hätten.

Hier in Australien sind die meisten Dinge etwas gelassener als in Deutschland, aber regelmässiges Zuspätkommen in Dimensionen von einer halben Stunde ist halt doch uncool den anderen gegenüber.Das grösste Ärgernis kam dann jedoch mit dem Anfertigen des Berichts. Die Arbeiten wurden klar aufgeteilt und recht genau definiert. Heraus kam zum grössten Teil Copy/Pase-Bullshit. Einmal gar von Wikipedia. Und öfters am Thema vorbei. Das Problem war nun, und da ärgere ich mich etwas über mich selbst, dass es bereits kurz vor Abgabetermin war. Katharina und ich konnten also nicht mehr einfach zum Professor spazieren und erzählen wie unfähig unsere Kollegen seien. Somit entschlossen wir uns den Grossteil selbst zu schreiben, aus den verabredeten 1000 Wörtern wurden es bei mir irgendwo um die 2300. Die Arbeit von zweien unserer Freunde flog ganz in den Papierkorb und die Erstellung der Präsentation erledigten wir auch selbst. Jetzt bekommen sie zwar eine ordentliche Note ohne den Finger gekrümmt zu haben, ich aber immerhin keine schlechte. Berichte über mieserable Arbeitsgruppen höre ich hier übrigens zuhauf...

Ohne Überleitung nun zu etwas dass ich fast vergaß: Ich bin umgezogen. Die gleiche Straße, nur etwas weiter. Brauche jetzt 15min bis zur Uni, was mich jedes Mal nervt wenn ich an meiner alten Wohnung vorbeilaufe und mir denke wie toll kurz der Weg doch war. 1st world problems. Es kam dazu da meine Mitbewohnerin und gleichzeitig Mieterin der Wohung nach Perth umzog da sie dort einen besseren Job fand. Ich musste also raus und hatte Glück dass ich recht schnell etwas Anderes fand, für nur sechs Wochen ist das nicht so einfach. Jetzt wohne ich in einem Gebäude das aufgrund seines Alters (alt für Australien, ein Witz für Europa, ist halt noch nicht so lange her dass die ersten Siedler kamen) und Aussehen 'castle' genannt wird. Es ist ein wenig wie eine Mischung aus grosser Studenten-WG und Hostel. Grosse Gemeinschaftsküche, das Bad teilt man sich jeweils zu dritt und die Zimmer sind eher klein. Dafür gibts zwei Spülmaschinen, einen Fernsehraum und die Bäder werden einmal die Woche gereinigt. Ich kannte schon einige der hier wohnenden (fast ausnahmslos ausländische Studenten) vorher und man trifft sich halt öfters in der Küche. Bin also recht zufrieden. Und die Internetverbindung funktioniert. Meistens.

Vor allem die Wochenenden werden natürlich weiterhin genutzt um Auszugehen. Und ich habe es geschafft gleich drei Leute zu Überzeugen mit mir zum Auftritt von Marcel Dettmann und Ben Klock zu gehen, den Ostgut-Helden und Berghain-Residents. Der Begriff Auftritt passt natürlich eher weniger, war halt ein DJ-Set, aber ich mag den Begriff Rave nicht und ein besserer fällt mir nicht ein. Aber es war gut. Sehr gut. Das Drogenspektakel habe ich leider irgendwie nicht mitbekommen, war aber ausgiebig vorhanden wie mir eine meiner Begleiterinnen nach eigenen Beobachtungen versicherte. Damn, ich hätte öfter aufs Klo gehen sollen, oder einfach mal ne Zeitlang nur die Leute beobachten. Die meiste Zeit war ich jedoch drogenlos (jaja, Alk ist auch eine, blabla) auf der Tanzfläche gebannt. Übrigens in einer sehr coolen Location.

Unsere kleine Feiergruppe an diesem Abend.

Ja, es war wirklich nur Alkohol. Und nicht mal übermässig.
Vielleicht lags an den Visualisierungen.
Am folgenden Abend ging es erneut zu der tollen Dubstep und Drum'n'Bass-Party ins Night Owl (Chucky war allerdings verschwunden), irgendwann vorher schon in eine wirklich hervorragende Bar mit Tanzfläche und dem so abscheulichen Namen 'Bimbo Deluxe' dass es fast schon wieder lustig ist. Letztes Wochenede dann ins irgendwie stylische, aber nicht dekadente Carlton Hotel (in aller Regel 'Hotel' im Namen = Bar, remember?), vor ein paar Tagen in eine Open-Air Bar unter einer Brücke über den Yarra-River und vorgestern in eine Bar gestaltet wie eine Mischung aus Krankenhaus und Irrenanstalt. Zudem feierte Selma ihren Geburtstag und zwang uns in ein Etablissement namens 'Dallas Girls'. Details auf Nachfrage bei Jörg ;-). Insgesamt fällt auf dass fast überall ein DJ auflegt und nicht nur eine Winamp-Playlist vor sich hindudelt sowie dass oft Wert darauf gelegt wird dass man weder zu schlecht (EdHardy) noch zu gut (Anzug) aussieht. Bis auf zweimal sind wir aber immer überall reingekommen. Einmal war Cedric nicht gut genug (casual) und ein anderes Mal lächerlicherweise zu gut (V-Neck. Stupid, Mr. Bouncer?) angezogen.

Im Bimbo Deluxe.

Das Carlton Hotel.

Wie gesagt: Hat Stil.
Abschliessend kommen wir noch zum spannenden Thema Wetter. Man sagte uns: If you don't like it, wait for half an hour. Und es stimmt so ziemlich. An einem Tag lagen wir am Strand (s. unten), am nächsten gings trotz dicker Jacke fröstelnd durch den Regen. Zur Goldgräberstadt Ballarat bin ich nicht mitgefahren da 90% Regen angesagt waren, es gab dann Sonnenschein und keinen Tropfen. Aber das wird sich ändern wenn wir Ende November in den Nordosten fliegen und dann einen Roadtrip die Ostküste entlang unternehmen. Ach ja, für diejenigen die es interessiert: Ich komme, anders als ursprünglich geplant, erst am 29. Dezember wieder. Und nun noch ein paar zusammenhangslose Bilder:

Die Universitätsbibliothek bei Nacht.




1 Kommentar:

  1. Schönes Ding Jungs. Zu den Gruppenarbeiten: Es is ja bekannt, dass die Deutschen ordentlich reinhauen. Uns zeichnet nun mal Effizienz aus. Is bei uns mit den Franzosen nicht anders...faule Säue. Arbeitsmoral gibts ja auch nicht bei euch da unten oder? Hab mal mit Jessi gelabert und ihr erzählt, dass ich kürzlich n Auto von VW genommen hab, kurz zur FH gefahren bin, danach zum See n paar geraucht und dann zu mir nach Haus Crepes essen :). Sie meinte: Puh...für nen Australier wäre das zu anstrengend...:)

    Weiter machen Jungs...
    Grüße Tissi

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