Herr Heer hat eine Wohnung gefunden

Es hat ein paar Tage gedauert, aber gestern Abend bin ich in mein neues Zimmer gezogen. Joerg ebenso, aber das kann er euch selbst erzahlen. Ich wohne jetzt mit einer ca. 25-jaehrigen (vielleicht liege ich auch ganz falsch, ich muss sie mal fragen) Frau aus Malaysia, die bei einem Deutschen Koch gelernt hat, in einer Wohnung ganz in der Naehe vom Campus. Das Zimmer ist sauber und komplett eingerichtet, das Bad ebenso, was nicht ueberall der Fall war, und meine Mitbewohnerin namens Aida scheint nett und zuverlaessig zu sein. Es dauert nur ca. 5 Minuten zu Fuss bis zur Uni, Bahnstation und Einkaufsstrasse. Das ist auch insofern sinnvoll da wir hier kein Semesterticket fuer die oeffentlichen Verkehrsmittel bekommen und dafuer somit auch bezahlen muessen.

Und wenn wir schon beim bezahlen sind: Man bezahlt sich hier dumm und daemlich. Es ist vieles teurer als in Deutschland, und manches sogar ziemlich deutlich. Zum Beispiel die Wohnungen: Es schien erst alles sehr guenstig, allerdings werden hier die Mietpreise woechentlich angegeben. Zudem sind wir in einem der teuersten Stadtteile Melbournes. Auch einem der Besten, wie man uns sagte, und bisher ist mein Eindruck wirklich sehr positiv. Dass der Alkohol sehr teuer ist war mir jedoch schon viel laenger klar, was aber hier niemanden davon abhaelt viel davon zu konsumieren.

Direkt an unserem zweiten Tag in Melbourne, das war letzten Freitag, haben wir mehrere Leute kennengelernt, unter anderem ein paar Amerikaner. Mit denen sind wir abends feiern gegangen und sie haben uns angeboten fuer ein paar Tage in ihren WG`s, auf dem Campus gelegen, zu wohnen. Also sind Joerg und ich am naechsten Tag dorthin und konnten von dort aus auf Wohnungssuche gehen. In den folgenden Tagen haben wir dann noch viel mehr Leute kennengelernt, waren immer irgendwo feiern, haben ganz viel Geld gelassen (aber das wars wert) und hatten eine Menge Spass. Zudem gab es Infoveranstaltungen an der Uni, die erwaehnte Wohnungssuche und gestern eine Art Schnitzeljagd durch die Innenstadt um Melbourne etwas kennenzulernen.

Es ist also eigentlich genau so wie alle Leute erzaehlen die ins Ausland gehen. Man trifft am Anfang enorm viele Menschen, kommt einfach ins Gespraech (selbst ich, es sind allerdings auch immer die selben Gespraechsthemen zum Einstieg) und unternimmt viel. Das wird natuerlich weniger, aber ich bin optimistisch dass die kommende Zeit aehnlich interessant und der Kontakt zu einigen Leuten, gerade da sie zum Teil so unterschiedlich sind, ausgebaut wird. Das Feierngehen muss allerdings etwas weniger bzw. etwas weniger zahlungsfreudig werden, sonst bin ich in nicht allzu ferner Zukunft pleite... Und auch bei einem meiner Hauptziele dieser Reise, mein Englisch zu verbessern, laeuft es ganz ordentlich: Es ist zwar noch alles viel zu holprig, aber ich hab mich schon das ein oder andere Mal beim Englisch-Denken erwischt. Nur beim Verstehen des australischen Akzents gibt es ab und zu Probleme.

Ich hab noch einiges zu tun, brauche ein Netzwerkkabel um auch in meinem Zimmer ins Internet zu koennen (dann gibts auch wieder Umlaute) und muss noch meine Kamera reparieren lassen. Deshalb hoer ich hier erstmal auf. Mehr gibts wie immer die naechsten Tage und dem Kiesmaster gratuliere ich auf diesem Weg auch nochmal nachtraeglich sowie meiner Mutter puenktlich.

Btw: Ich laufe hier im tiefsten Winter im T-Shirt rum, mag mal irgendwer in die Kommentare schreiben ob das zur Zeit in Deutschland auch wieder geht?